Zerstörung 1945 – Boden­reform & Umsiedler – LPG-Gründung 1958 – Wasserversorgung 1976

Das 20. Jahrhundert stellte Hasenholz auf eine harte Probe. Sowohl der Erste als auch der Zweite Weltkrieg beeinträchtigten das Dorfleben. Der größte Einschnitt kam jedoch im April 1945, als das Dorf in die Frontkämpfe geriet und schwer zerstört wurde: die Kirche, mehrere Wohnhäuser und zahlreiche Wirtschaftsgebäude lagen in Trümmern, der Ortskern war von Granatlöchern und Panzerspuren durchzogen. Viele Dorfbewohner mussten fliehen oder wurden verschleppt, kehrten aber nach Kriegsende zurück und begannen mit dem Wiederaufbau unter äußerst schwierigen Bedingungen.

Unmittelbar danach rückte die Bodenreform in den Mittelpunkt: Adlige und großbäuerliche Flächen wurden enteignet und an Neusiedler und Flüchtlinge verteilt. Doch oft fehlten den neuen Besitzern Pferde, Geräte oder Saatgut, um die Felder effektiv zu bewirtschaften. In den 1950er-Jahren folgte die schrittweise Kollektivierung in Form von LPGs (Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften), was das Dorfleben erheblich veränderte. Während der DDR-Zeit wurden Infrastrukturprojekte realisiert, darunter eine zentrale Wasserversorgung und der Ausbau der Stromleitungen. Andererseits prägten staatliche Vorgaben die Landwirtschaft und das soziale Gefüge.

Nach der Wende von 1989 lösten sich die LPG-Strukturen auf, und die Ländereien fielen teils an ehemalige Eigentümer zurück – oder an Investoren. Die Menschen vor Ort nutzten nun neue Freiheiten: Einige gründeten Betriebe, andere schlossen sich zu Agrargenossenschaften zusammen. Zugleich sorgten Modernisierungsmaßnahmen dafür, dass Straßen und öffentliche Einrichtungen erneuert wurden. Damit trat Hasenholz in eine Phase, in der Tradition und Wandel enger beieinander liegen: Die Kirche wurde saniert, es bildeten sich Vereine zur Dorfgestaltung, und durch Neubauten gewann der Ort an Einwohnern. So erholte sich Hasenholz von den Kriegsfolgen und dem sozialistischen Umbau und bewahrte dennoch seinen ländlichen Charakter.