Ende der Leibeigenschaft – Pflasterung und kommunale Modernisierung – Ziegeleien & Schulausbau
Das 19. Jahrhundert brachte für Hasenholz einige bedeutende Neuerungen mit sich. Ein entscheidender Wendepunkt war die Abschaffung der Leibeigenschaft (um 1810), die den Bauern das Recht auf freiere Bewirtschaftung ihrer Flächen gewährte und die Abhängigkeiten von adligen Grundherren verringerte. Diese Veränderung gab der örtlichen Landwirtschaft frischen Aufwind und führte in den folgenden Jahrzehnten zu einer allmählichen wirtschaftlichen Stabilisierung.
In den Jahren zwischen 1850 und 1890 setzte zudem eine rege Bautätigkeit ein. Zahlreiche Wohnhäuser, Ställe und Scheunen wurden jetzt aus behauenen Feldsteinen errichtet, eine deutliche Abkehr von einfachen Holz- oder Fachwerkkonstruktionen. Das gab dem Dorf Hasenholz sein bis heute typisches steinernes Gepräge. Immer häufiger erscheinen in Protokollen dieser Zeit Erwähnungen von Arbeiten an Straßen, Brücken und anderen gemeinschaftlichen Einrichtungen, etwa zur Dorfbeleuchtung oder zur Schulheizung – die Chronik verzeichnet detailliert die Kosten für Schulholz, Reparaturen am Kirchendach, den Bau von Gemeindebrunnen und sogar die Pflasterung der Dorfstraße, für die die Kossäten selbst Mittel beisteuerten.
Auch das Gemeindeleben nahm strukturiertere Formen an: Regelmäßig tagten Gemeindevorsteher, Nachtwächter oder Schulkommissionen, um Alltagsfragen zu klären – von Lehrerzulagen, über die sich beschwert wurde, dem Preis für Torf, der Pacht für die Kirschbäume an der Dorfstraße oder der wichtigen Gemeindejagd (die 1901 immerhin 350 Mark Pacht einbrachte) bis hin zu Grenzstreitigkeiten zwischen Anrainern. Auch mussten die Besitzer weiterhin unentgeltliche Spann- und Handdienste für Gemeindeaufgaben leisten. Gleichzeitig zeigen Einträge über Tanzvergnügen und ein Karussell (1898), dass auch das soziale Leben nicht zu kurz kam. Sogar eine „Lustbarkeitssteuer“ wurde diskutiert, jedoch nicht erhoben.
So entwickelte sich Hasenholz im 19. Jahrhundert stetig vom rein feudalen Gutsdorf zu einer Dorfgemeinschaft mit wachsendem Selbstbewusstsein und verbesserter Infrastruktur. Diese Phase bereitete den Boden für viele Modernisierungsschritte auf dem Weg ins 20. Jahrhundert.