„Hasenholtz“ 1375 im Landbuch Karls IV. – Feldstein­kirche auf der Höhe – 52 Hufen, 2 Mühlen, 1 Krug

Im 14. Jahrhundert erhielt Hasenholz sein bis heute markantes Wahrzeichen: die Feldsteinkirche. Man errichtete sie auf dem höchsten Punkt des Dorfes, sodass schon ihre Lage symbolische Bedeutung hatte. Die schmalen, hoch liegenden Fenster dienen vermutlich nicht nur dem Lichteinfall, sondern konnten bei Bedarf auch als Schießscharten genutzt werden. So war die Kirche zugleich ein Ort der Andacht und ein Rückzugsraum für Verteidigungszwecke. Für den Bau wurden sorgfältig behauene Feldsteine verarbeitet, die man mit sogenannten „Zwickeln“ verfugte – eine typische Technik jener Epoche.

Noch bedeutsamer für die Überlieferung ist das Jahr 1375. In diesem Jahr tauchte „Hasenholtz“ zum ersten Mal in einer schriftlichen Quelle auf: dem Landbuch Kaiser Karls IV. Aus den Einträgen geht hervor, dass das Dorf zu dieser Zeit bereits relativ gut entwickelt war. Auf 52 Hufen Land (was etwa 390 Hektar entspricht) standen zwei Mühlen zur Kornverarbeitung und ein Krug, an dem Reisende Rast einlegen konnten. Diese Angaben verweisen auf eine gewisse wirtschaftliche Stabilität und eine funktionierende lokale Infrastruktur.

Die Verbindung von geistlichem Zentrum und praktischer Daseinsvorsorge zeichnet Hasenholz bereits im 14. Jahrhundert aus. Kirche und Mühlen bilden dabei zwei Säulen: einerseits das spirituelle und gesellschaftliche Leben, andererseits die alltägliche Versorgung der Bevölkerung. Dass die schlichte Dorfkirche zugleich auch einer wehrhaften Funktion diente, zeigt, dass es in jener Epoche nicht nur um Frömmigkeit und Handel ging, sondern auch um Sicherheit.

So stellt das 14. Jahrhundert einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung von Hasenhol(t)z dar. Der Bau der Feldsteinkirche und die erste urkundliche Erwähnung im Landbuch Kaiser Karls IV. legen Zeugnis davon ab, dass sich die Dorfgemeinschaft weiter festigte und der Ort fest im Netzwerk der regionalen Infrastruktur verankert war.